„Puh, das ist aber teuer. Meinst Du dann bucht dich jemand?“ Zack. Demotiviert. Das war es. Game Over. Diese Frage aus dem Mund meiner Freundin zu hören, hat mich voll erwischt. Binnen Millisekunden war ich mundtot und scheinbar auch kurzzeitig hirntot, denn mir fiel nicht ein einziges Argument ein, das meinen Stundenlohn rechtfertigen sollte. Also tat ich das einzig Richtige, was man tut, wenn man kein Argument hat: Ich schrie – zwar innerlich, aber ich schrie. „Siehst du denn meine Fähigkeiten nicht, meine Qualifikationen, meine Lizenzen? Hallohoo? Du bist doch meine Freundin!“ Mein Gehirn fuhr langsam wieder hoch und ich brachte zumindest ein ganz überzeugtes: „Hm“, heraus. Sie guckte schuldig, ich schämte mich, weil sie mich mit dieser einfachen Frage voll erwischt hat und wir haben das gemacht, was jeder Erwachsene in dieser Situation gemacht hätte: Wir haben das Thema gewechselt.

Mein leicht gekränktes Ego hat sich schnell beruhigt, aber mein Kopf fuhr tagelang auf maximaler Drehzahl, bis ich zu dem Ergebnis gekommen bin: 1. meine Freundin ist nicht mein Kunde und 2. ich bin zu günstig.

Meiner Freundin bin ich für diese zwei Sätze so dankbar. Sie war herrlich ehrlich – und ohne es zu wissen, hat sie mir das Wirtschaftsprinzip von Angebot und Nachfrage sowas von klar gemacht.

Ende gut, alles gut? Meine Preise habe ich inzwischen erhöht und ja, ich habe auch Klienten die das bezahlen. 😉

Patrizia

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